Patenschaft

Kinder, die Paten suchen

Bei ihrer Arbeit in Slums finden die Schwestern oft Kinder auf, die sich selbst überlassen sind, manchmal deshalb, weil sie von ihren Eltern verlassen wurden und manchmal deshalb, weil die Eltern wegen der Arbeit von frühen Morgen bis spät in die Nacht abwesend sind. Für die Menschen in Slums, die oft überhaupt keine berufliche Qualifikation besitzen, ist es nämlich sehr schwer eine Arbeit zu finden. Viele leben deshalb ihr ganzes Leben von Sammeln von rezyklierbaren Abfällen. Die, denen es doch gelungen hat, eine andere Art der Arbeit zu finden, arbeiten als schlecht bezahlte Aushilfsarbeiter: Hausmädchen, Gemüseverkäufer usw. Ihre Arbeitszeit dauert oft 16 Stunden pro Tag, sie verdienen aber trotzdem sehr wenig. In den Familien von Müllsammlern helfen normalerweise auch Kinder beim Müllsammeln, weil damit man pro Tag so wenig verdient, dass der Müll, den ein Mensch in einem Tag gesammelt hat, oft nur für sein eigenes Essen ausreicht. Arme Familien haben so auch kein Geld, um ihre Kinder in eine Schule zu schicken, wo sie wirklich etwas lernen könnten. Öffentliche Schulen sind oft sehr schlecht. Die Eltern müssten z. B. auch die Schuluniformen selber bezahlen, was sie sich nicht leisten können. Und außerdem haben die Kinder so wie so keine Zeit, weil sie oft schon selber für ihr eigenes Essen arbeiten müssen.

Die Schwestern wollten, dass wenigstens auch einige von diesen Kindern die Möglichkeit für eine bessere Zukunft bekommen.
Es war ihnen bewusst, dass die Kinder dafür eine gute Ausbildung brauchen. Wenn das nur möglich sein wird, möchten sie ihnen auch ein Universitätsstudium ermöglichen. Wenn die Kinder eines Tages einen guten Beruf haben werden, könnten sie damit auch ihre Eltern in Slum unterstützen – auch dieser Gedanke motiviert zusätzlich die Schwestern bei diesem Projekt.  Deshalb haben sich die Schwestern entschieden, dass sie 19 kleine Mädchen aus Slum in ihr Haus aufnehmen und sie in eine gute Schule schicken werden. Sie haben im Plan, sich um ihre Unterkunft, Essen und Schule so lange zu kümmern, dass die Mädchen zu eigenem Beruf kommen werden. Die Schwestern sind überzeugt, dass eine so langfristige Begleitung der einzige Weg ist, wie sie diesen Kindern wirklich eine bessere Zukunft ermöglichen können. In ähnlichen Institutionen, wo man die Kinder nur in einem bestimmten Abschnitt ihrer Kindheit begleitet, z. B. von 10 -14, oder von 14-18 Jahre, passiert nämlich sehr oft, dass die Kinder zwar eine bestimmte Stufe der Ausbildung beenden, haben aber dann nicht genug Geld, um die Bildung fortzusetzen und – weil in Indien eine solche unbeendete Ausbildung einem beruflich nicht wirklich weiter helfen kann – enden sie schließlich dort, von sie am Anfang waren – im Slum.

Die Schwestern haben bei der Durchführung ihres Plans am Anfang große Schwierigkeiten gehabt. Die Kinder waren keinesfalls bereit, ein paar Stunden ruhig zu sitzen und zuzuhören. So etwas haben sie auch nicht gekannt, weil sie aus einer Welt gekommen sind, wo man den Alltag ganz anders verbringt. Sie waren gewöhnt, den ganzen Tag frei herum zu laufen. Sie waren nicht fähig, sich so zu verhalten, wie für den Schulbesuch notwendig ist und auch nicht fähig, sich im Unterricht zu konzentrieren. Das ist zwar in diesem Alter auch bei anderen Kindern oft der Fall, aber bei diesen Mädchen war die Situation zu unerträglich, dass die Schule die ganze Gruppe abgelehnt hat.  Deshalb haben die Schwestern für sie einen Hauslehrer bezahlt, dem es auch tatsächlich gelungen ist, die Mädchen gut an die Schule vorzubereiten und zu erreichen, dass sie sich entsprechend benehmen. Für ihn haben die Schwestern fast das ganze Geld ausgegeben, das es ihnen gelungen ist für die Lebenskosten der Mädchen von verschiedenen NGOs zu bekommen. Indischer Staat hat zu diesem Projekt gar nichts beigetragen. Die Schwestern haben die Mädchen dann erneut in die Schule geschickt. Diesmal waren die Schulleistungen der Mädchen wesentlich anders als das erste Mal. Die meisten von ihnen sind bei der Schularbeit jetzt ziemlich erfolgreich. Eine von Ihnen, Adi, hat im vorigen Jahr sogar den Preis für die beste Schülerin der Schule bekommen.

Die Mädchen besuchen jetzt eine Schule, die gut ist, aber trotzdem im Vergleich mit anderen Schulen mit derselben Qualität relativ günstig. Sie werden in der englischen Sprache unterrichtet, was in Indien eigentlich kein Luxus ist, weil die englische Sprache wegen kolonialen Vergangenheit Indiens die zweite offizielle Sprache des Landes ist und man sie für jeden Beruf, der etwas mehr Ausbildung erfordert, dringend braucht. Die Schulgebühren für 19 Mädchen zu bezahlen ist aber nicht leicht, deshalb werden die Schwestern ständig mit der Frage beschäftigt, wo sie das notwendige Geld dafür finden sollen. Für sie wäre eine große Hilfe, wenn jemand bereit wäre, die Schulgebühren für eine von den Mädchen zu bezahlen, wenn er also die Rolle eines sogenannten „Paten“ übernehmen würde. Aus diesem Grund wenden wir uns auf alle, die bereit wären, den Mädchen aus Slum eine bessere Zukunft zu ermöglichen, dass sie sich entscheiden, die „Patenschaft“ für eine von den Mädchen zu übernehmen. Schwestern würde das mehr Raum geben, auch noch den anderen Kindern zu helfen.
Die „Paten“ werden auch die Möglichkeit haben, ihr Patenkind zu besuchen. Ein Teil des Hauses von Hl. Vinzenz ist nämlich für Reisende reserviert. Die Schwestern wären froh, wenn sie die Paten „ihrer“ Kinder auch persönlich kennenlernen würden.
Auch diejenigen, die sich nicht trauen, eine langfristige Patenschaft zu übernehmen, sind herzlich eingeladen, für die Schulung von armen Kindern etwas zu spenden. Die Schwestern – und natürlich auch die Kinder – werden ihnen für jede Spende sehr dankbar sein.

Zeugnisse von zwei Schülerinnen aus dem „Haus von Hl. Vinzenz“

Bisher haben wir angehoben 0 € zum 1500 € Ziel für dieses Projekt.

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