Malawi

In Malawi sind unser Projektpartner die Schwestern aus dem katholischen Orden Medical Missionaries of Mary (MMM), der vor allem in Irland, woher er stammt, aber auch in England und in Vereinigten Staaten von Amerika verbreitet und bekannt ist. Seine Schwestern arbeiten in vielen afrikanischen und auch in einigen südamerikanischen Staaten.

In Malawi haben Schwestern des Ordens MMM zwei Häuser: ein Haus in der Hauptstadt Lilongwe und ein Haus in einem, von Lilongwe 30 km entfernten Dorf Kasina. Zum Haus in Lilongwe gehört auch ein Gesundheitszentrum in dem nahegelegenen Dorf Mtsiliza.

Der Schwerpunkt der Arbeit der MMM liegt im medizinischen Bereich. Viele von den Schwestern sind Krankenschwestern oder Ärztinnen. Sie wollen den Menschen in den Ländern, wo das Niveau der medizinischen Versorgung noch besonders niedrig ist, medizinische Hilfe ermöglichen, und zwar vor allem denjenigen, die sich solche Hilfe sonst nicht leisten könnten.

Und gerade in Malawi gibt es laut Weltgesundheitsorganisation im Durchschnitt nur einen Arzt pro 50 000 Einwohner, was am wenigsten im Weltmaßstab ist. Zum Vergleich: europäische Staaten haben im Durchschnitt einen Arzt pro 200-350 Einwohner.

Das ganze Gesundheitssystem in Malawi ist in einem sehr schlechten Zustand. Im ganzen Staat gibt es z. B. nur einen Spezialisten für Nierenerkrankungen. Es gibt sehr viele Patienten mit AIDS und Krebs. Viele kranke Menschen, die auf dem Land leben, haben kein Geld, um den Transport zum Krankenhaus zu bezahlen. Wenn es ihnen aber das doch gelingt, werden sie von den Krankenhäusern wegen des Mangels an Medikamenten, Personal oder Raum oft ohne jede Behandlung nach Hause geschickt.

Das Geld, das die Staatsverwaltung von den internationalen Organisationen als Entwicklungshilfe für die Verbesserung des Gesundheitssystems bekommt, verschwindet oft in den Hosentaschen von korrupten Politikern, bevor es sein Ziel erreicht.

Aus diesem Grund ist eine alternative Möglichkeit – nämlich die, dass die Menschen das Gesundheitszentrum des Ordens MMM besuchen können, in dem jeder von ihnen fachlich behandelt wird und wo er auch Medikamente und Therapie nach einem, für jeden zugänglichen und auch bis 10-mal niedrigerem Preis als im staatlichen Krankenhaus bekommen kann –  für die Menschen oft von existenzieller Bedeutung.

Im Rahmen dieses Gesundheitszentrums gibt es auch eine Palliativversorgung, die Patienten mit AIDS, Krebs und anderen Krankheiten in den auch bis zu 25 km entfernten Dörfern besucht und ihnen Medikamente und Nahrung bringt.

In Malawi herrscht große Armut. Ein damit verbundenes Problem ist die Unterernährung. Nur wenigen Menschen gelingt es, eine Arbeit zu finden. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Einwohner beträgt nur ungefähr 250 Euro. Preise von Lebensmitteln sind aber gleich hoch, wie bei uns. 1 Liter Milch kostet z. B. etwas mehr als 1 Euro, 1 Kg Brot genauso. Überleben können die Menschen nur so, dass sie die Nahrungsmittel für sich und ihre Familie selbst anbauen. Gerade das können aber diejenigen, die krank oder alt sind, und auch zahlreiche Weisenkinder, die wegen des katastrophalen Zustands des Gesundheitssystems ihre Eltern verloren haben, nicht tun.

Die Schwestern versorgen deshalb jede Woche ungefähr 170 Menschen mit Nahrungsmitteln. Sehr oft ist das nur eine Mischung aus Korn- und Sojamehl, ungefähr so viel, dass das Mehl für eine Mahlzeit pro Tag ausreichen sollte. Manchmal bringen sie ihnen auch Kleider, weil die Nächte in Afrika sehr kalt sein können. Weil die Fenster in den Häusern normalerweise nicht verglast sind, kann das für die Patienten nämlich schwerwiegende Folgen haben.

Die Schwestern bemühen sich auch, arbeitslosen Menschen zu ermöglichen, sich beruflich zu verselbstständigen. Viele von ihnen wären dazu auch fähig und haben das nötige Wissen oder Erde, an der sie etwas anbauen könnten, es fehlt ihnen aber das notwendige Startkapital. Wenn man diesen Menschen ermöglicht, ein Mikro-kredit zu bekommen, gelingt manchen von ihnen mit seiner Hilfe ein regelmäßiges  Einkommen zu erwirtschaften, mit dem sie sich auch für ihre ganze Familie kümmern können.

Das Haus des Ordens Medical Missionaries of Mary in Lilongwe und Gesundheitszentrum in Mtsiliza

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